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Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis kehrt Lang in seine Heimatstadt im Nordwesten Chinas zurück. Als Teil einer Hundepatrouille, die vor den Olympischen Spielen 2008 streunende Hunde einsammeln soll, schließt er Freundschaft mit einem schwarzen streunenden Hund. Die beiden einsamen Seelen begeben sich gemeinsam auf eine neue Reise. Eddie Peng [die Hauptfigur] schloss eine so starke Bindung zu Xin, dem Hund aus dem Film, dass er ihn nach Abschluss der Dreharbeiten adoptierte. Erwähnt in Close-Up: Die besten Filme und andere Ergebnisse von 2024 (2024). Ein Kleinbus fährt in Richtung einer kleinen, abgelegenen Stadt am Rande der Wüste Gobi. Ein Rudel streunender Hunde stürmt darauf zu, erschreckt den Fahrer und wirft den Bus um. Aussteigend steigt Lang, ein ehemaliger Sträfling, der einst ein beliebter Motorrad-Stuntman war und nun in seine Heimatstadt zurückgekehrt ist, nachdem er eine 10-jährige Haftstrafe für den Mord am Neffen eines örtlichen Gangsters verbüßt hat. Ein paar Gespräche mit der Polizei später erscheint die Titelkarte und die Magie von Black Dog beginnt. Ein poetischer und minimalistischer Film über Heilung und Fortschritt, dargestellt durch die Freundschaft, Verbundenheit und spirituelle Verbindung zwischen Mensch und Hund. Der Mann ist Lang und der Hund ist der berüchtigte dünne schwarze Hund, der die Stadt terrorisiert. Gerüchten zufolge hat der schwarze Hund Tollwut, also streift er umher und verteidigt sein Territorium, indem er an Wände pinkelt und Leute beißt, sodass ihn jeder fangen will. Black Dog ist die Geschichte zweier einsamer streunender Hunde, gefangen in einer Welt, die sie nicht versteht. Zwei verlorene Seelen, entfremdet von der Gesellschaft um sie herum. Zwei schwarze Schafe, die nicht hineinpassen. Lang wird wegen seiner Vergangenheit als „Mörder“ ausgegrenzt und der schwarze Hund wird auch von den anderen streunenden Hunden entfremdet, weil er der größte, stärkste, schnellste und aggressivste aller Hunde ist. Eine der Hauptbotschaften von Guan Hu in Black Dog ist, dass kein Tier böse ist. Menschen können es sein, aber Hunde nicht. Streunende Hunde sind aggressiv, weil sie in ständiger Angst leben und versuchen, in einer sich verändernden Umgebung zu überleben, in die sie nicht gehören. Lang ist wie ein streunender Hund. Er ist nicht wie andere Hunde. Er sagt im ganzen Film nur wenige Worte, weil er sehr ruhig und introvertiert ist. Wie der schwarze Hund versucht er, sich in einer Stadt, die gerade modernisiert wird, ein Leben aufzubauen. Nach seiner Zeit im Gefängnis hat sich Lang verändert, ebenso wie die Stadt und die Menschen, die er einst kannte. Deshalb spricht er jetzt nicht mehr, er existiert einfach und lässt sich treiben. Deshalb sind Lang und der schwarze Hund so perfekt füreinander und deshalb haben sie sich sofort verstanden – sie versuchen einfach, in einer Welt zu überleben, die sie nicht mehr kennen, einer Welt, die sie nicht mehr will. Black Dog spielt zu einer wichtigen Zeit in China, einer Zeit der Urbanisierung und des Wandels. Und diese Kleinstadt ist zutiefst betroffen. Die meisten Bewohner sind geflohen und haben ihre Hunde zurückgelassen, die jetzt frei durch die Straßen und Hügel der Wüste streifen. Dem Zoo geht das Geld aus, um die Tiere zu unterstützen, also werden sie ebenfalls in die Wüste entlassen. Der Zirkus versucht zu überleben, aber das Geschäft läuft nicht gut. Das Alte wird abgerissen, um Platz für das Neue zu schaffen, was eine clevere Parallele zum Ende des Films darstellt, wo der schwarze Hund stirbt, aber eine neue Generation schwarzer Welpen hinterlässt. Die Kinematographie in Black Dog ist großartig, wobei Guan Hu Bi Gans neuen chinesischen „Slow Cinema“-Stil übernimmt, wodurch ich mich fast sofort in den Film verliebt habe. Lange, weite Aufnahmen wunderschöner Landschaften, ruhige Szenen von Motorradfahrten und langsamen Spaziergängen entlang staubiger Straßen und verlassener Dörfer auf dem Land werden durch eine einsame Atmosphäre ergänzt. Szenen wie Lang und der schwarze Hund, die ruhig durch die streunenden Hunde in der Wüste gehen, und die Sonnenfinsternis-Sequenz mit dem Zootiger, der frei durch die Straßen der Stadt streift, sind zwei meiner Lieblingsszenen des Jahres bisher. Und die letzte Einstellung von Black Dog ist so schön und bedeutungsvoll. Durch seinen Hundegefährten lernt Lang schließlich, wie er trotz seiner dunklen Vergangenheit weitermachen und wie er im Unglück des Lebens Glück finden kann.